Der Name Walpurgisnacht leitet sich von Walburga ab, einer Äbtissin aus England (710–779). Als Missionarin und Nonne kam sie 748 ins deutsche Kloster Tauberbischofsheim, ab 761 wirkte sie als Äbtissin im Benediktinerinnenkloster im fränkischen Heidenheim. Sie soll ein Kind mit drei Kornähren vor dem Hungertod gerettet haben, und als sie von Hunden angefallen wurde, ließen diese von ihr ab, nachdem sie sich auf den Schutz Christi berief. Seitdem gilt die Heilige Walpurga als Nothelferin gegen Hundebiss und Tollwut. Der Gedenktag dieser Heiligen wurde im Mittelalter am 1. Mai gefeiert. Die neun Tage davor wurden als Walpurgistage bezeichnet.
Traditionell gilt die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai als die Nacht, in der Hexen an erhöhten Orten ein großes Fest abhalten, wo Hexen und Druden ihr Unwesen treiben.
Für die Menschen waren die Hexen und Druden die Verkörperung des Bösen, und davor galt es sich zu schützen. Man war überzeugt, dass sie an den Vorabenden großer Kirchenfeste und in den winterlichen Raunächten gefährlich wurden, ganz besonders aber eben in der Walpurgisnacht, am endgültigen Übergang vom Winter zum Frühling.
Das Läuten von Glocken ("walpern") sollte die Hexenumtriebe abwehren. Zur Abwehr der Hexen befestigten Bauern Kreuze an den Stalltüren. Geweihtes Salz wurde auf die Türschwelle gestreut. Besonders geeignet, um bösen Zauber fern zu halten, schien der Besen. Deshalb stellte man ihn mit dem Reisig nach oben an die Mauer, damit sich daran die Hexe verfing. Man war auch überzeugt, dass ein Besen, der in der Walpurgisnacht nicht aufgeräumt wurde, der Hexe zum Reiten diente.
Der junge Bursche steckte zum Zeichen der Liebe seinem Mädchen ein grünes Bäumchen auf den Dachfirst. Anders erging es allerdings den Mädchen, die nicht im besten Ruf standen. Sie bekamen ein "Schandbäumchen", einen dürren Baumwipfel oder einen Strohwisch. Ein anderer Brauch war, einem jungen Paar, das seine Liebschaft nach außen hin verheimlichen wollte, mit Kalk oder Sägemehl einen "Weg" zu streuen, und zwar vom Haus des Burschen zu dem seiner Verehrten. Somit war ihre "Verbindung" offen gelegt.
Der 1. Mai hat mehrere wichtige Bedeutungen. Am meisten bekannt ist wohl das Aufstellen des Maibaumes. Wann der Maibaumbrauch bei uns heimisch geworden ist, lässt sich nicht genau festlegen, aber aus dem 13. Jahrhundert gibt es erste Hinweise auf grüne Zweige zum Maianfang. Auf einem Bild von 1585 findet sich erstmals ein Maibaum mit grünem Wipfel und Figuren. Einen weiteren Bildbeleg, nämlich ein Maibaum inmitten eines Dorfes, liefert eine im Jahre 1743 datierte Votivtafel.
Im Maibaum finden der Zusammenhalt und der Wohlstand eines Dorfes einen sichtbaren Ausdruck. Gemeinschaftssinn ist jedenfalls eine wesentliche Voraussetzung, dass ein Maibaum das Ortsbild verschönert. So müssen viele kräftige Burschen und Männer zusammenhelfen, um den Baum im Wald zu fällen und in das Dorf zu transportieren. Dort wird dann der Stamm geschält, bemalt und geschmückt, das obere Ende wird von einer Baumspitze gekrönt. Und natürlich auch beim Aufstellen des Baumes werden alle verfügbaren Männerhände gebraucht. Der Baum wird nach alter Tradition mit dicken, langen Stangen, sogenannten "Schwaiberln", die zu "Scheren" zusammengebunden werden, aufgerichtet.
Auch sehr beliebt ist nicht nur das Baum aufstellen, sondern auch das Maibaumstehlen. Nach alter Sitte darf der Baum, der schon mehrere Wochen vor dem Aufstellen geschlagen werden muss, gestohlen werden. Wird ein Baum, trotz Bewachung, gestohlen, so sind zwischen den Dieben und den Bestohlenen oft langwierige Rückgabeverhandlungen erforderlich. Als Auslöse wird gewöhnlich eine große Menge Bier vereinbart, das dann bei der Übergabe gemeinsam getrunken wird. Wenn die Verhandlungen ergebnislos bleiben, stellen die Diebe den gestohlenen Baum einfach als "Schandbaum" neben den eigenen. Ein Spottvers, am Baum angebracht, verkündet dann vom Unmut der enttäuschten Diebe.
Aber nicht nur der Maibaum hat an diesem Tag Bedeutung. Er ist auch der "Tag der Arbeit". Der Ursprung dieses Tages liegt nicht in Deutschland, sondern in den USA. Dort fanden1886 am 1. Mai Arbeiterproteste und Massenstreiks statt. Die Sozialistische Internationale rief 3 Jahre später zum Gedenken an die Opfer den 1. Mai als "Kampftag der Arbeiterbewegung" aus. Am 1. Mai 1890 begingen Arbeiter weltweit zum ersten Mal diesen "Protest- und Gedenktag" mit Streiks und Demonstrationen. Die SPD forderte im Oktober 1890, den 1. Mai als dauerhaften "Feiertag der Arbeiter" einzuführen. Im Jahre 1933 wurde dann der 1. Mai durch die Nationalsozialisten zum "Tag der nationalen Arbeit" umgewidmet. Nach 1945, nach dem zweiten Weltkrieg, wurde der Tag zum internationalen Feiertag in beiden Teilen Deutschlands erhoben.
Papst Pius XII. verkündete 1955 den 1. Mai als Fest und Gedenktag für "Joseph, den Arbeiter". Der heilige Joseph, Zimmermann und Vater von Jesus, ist seit Pius IX. der "Patron der gesamten katholischen Kirche". Somit wird am 1. Mai auch das "Josef-Schutzfest" gefeiert.
Und nicht zuletzt, und meiner Meinung nach am Wichtigsten, wird am 1. Mai das Fest "Patrona Bavariae", unsere Liebe Frau als Schutzfrau Bayerns, gefeiert.
Als offizielle Bestätigung der traditionellen bayerischen Marienverehrung erreichten König Ludwig III. und seine Gemahlin Maria Therese beim Papst Benedikt XV. im Jahre 1916 - mitten im Schrecken des ersten Weltkrieges - die Einrichtung eines eigenen kirchlichen Festes für die Schutzfrau Bayerns, das, am 14. Mai 1917 das erste Mal, und seit dem Jahre 1917 jeweils am ersten Sonntag im Mai, heute am 1. Mai, gefeiert wird.
Unabhängig von diesem kirchlichen Fest hatte der bayerische Herzog Maximilian I. bereits Anfang des 17. Jahrhunderts das Bayernland unter den Schutz der Mutter Gottes als "Patrona Bavariae" gestellt.
Der zweite Sonntag im Mai gehört den Müttern. Es sieht wie eine neuzeitliche Erfindung aus, hat seine Wurzeln aber in den ältesten menschlichen Gesellschaften, denn Mutterverehrungen sind fast so alt wie die Menschheit selbst. Fruchtbarkeits- und Muttergöttinnen waren die ersten Gottheiten, die angebetet wurden. Jahrtausendelang gehörte der Mutterkult zum Alltag ebenso wie die kultische Verehrung des Weiblichen als Quelle neuen Lebens.
Die Mutterverehrung kam aber tatsächlich erst wieder seit Anfang des 20. Jahrhunderts zu neuer Ehre. Seinen Ursprung hat dieser Ehrentag in Amerika. Dort wurde der zweite Sonntag im Mai zum "offiziellen Ausdruck für die Liebe und Dankbarkeit". Der Muttertag kam auch nach Europa, die Nationalsozialisten bestimmten diesen Tag zum Feiertag und priesen die Vorzüge der Mutterschaft.
Seitdem erhalten die Mütter im Mai Blumen und Geschenke und vielleicht einen freien Tag von der Familienarbeit, die die Kinder oder Lebenspartner dann übernehmen. Heute zeigt sich der Muttertag allerdings leider sehr konsumorientiert...
Im Mai (Marienmonat) werden zu Ehren der Gottesmutter Maria Maiandachten abgehalten. Vor einem Marienaltar oder einem Marienbild, prachtvoll geschmückt, versammeln sich die Gläubigen zum Lobpreis der Himmelskönigin. Diese Tradition reicht bis ins Mittelalter zurück. Man wollte damit den aus heidnischer Zeit noch lebendigen Maibräuchen und Maifeiern entgegenwirken. Am 1. Mai 1843 wurde in der Münchner Herzogspitalkirche die erste Maiandacht auf deutschem Boden gefeiert. Die Marienverehrung hat in Bayern eine lange Tradition. Als leuchtende Vorbilder persönlicher Marienfrömmigkeit haben sich seit Jahrhunderten die bayerischen Herrscher aus dem Hause Wittelsbach hervorgetan. Eine herausragende Stellung nimmt unter ihnen Kurfürst Maximilian I. ein, der zu Fuß mehrere Wallfahrten nach Altötting machte, als er die Regentschaft übernahm.
Es gibt auch die Tradition einer häuslichen Maiandacht. Dazu errichtet man einen kleinen Altar, bei dem eine Marienfigur oder ein Marienbild im Mittelpunkt steht und versammelt sich am Abend zum Rosenkranz.
In Moosburg gibt es u.a. folgende Andachten:
Erste feierliche Maiandacht im Sankt Kastulus Münster (Maria Patrona Bavariae)
Statzenbach-Maiandacht an der Lourdeskapelle am Statzenbach
Moosham-Maiandacht an der Kapelle Maria Königin in Moosham
Lourdesgrotte-Maiandacht an der Lourdesgrotte im Garten der Armen Schulschwestern
Maiandacht der Isartaler in Inzkofen
Maiandacht der Kolping-Familie (wechselnde, umliegende Gemeinden)
Letzte feierliche Maiandacht zum Abschluss des Marienmonats: Statio im Kastulusmünster mit anschl. Lichterprozession zur Mariensäule
Der bäuerliche Mensch hat seit eh und je darum gewusst, dass der Fleiß seiner Hände allein noch nicht eine gute Ernte garantiert. Zu der richtigen Bearbeitung des Bodens und der Aussaat des Samens muss nach seiner Überzeugung der Segen von oben hinzukommen. Denn Schlechtwetterperioden oder Unwettern steht der Mensch machtlos gegenüber. Darum erbeten sich die Gläubigen 3 Tage vor Christi Himmelfahrt, den Bitttagen, in Prozessionen und Bittgängen Fruchtbarkeit, gutes Wetter und eine gute Ernte. Nach alter Tradition machten sie sich frühmorgens, zusammen mit einem Geistlichen und den Ministranten, auf den oft langen Weg zu einer Kirche in der Nachbarschaft oder auch in der weiteren Umgebung. Bei diesen Bittgängen wurde den Betenden ein mit Blumen geschmücktes Kreuz vorangetragen, weshalb man sagte "mit dem Kreuz gehen". Das erklärt auch den Namen "Kreuzwoche" oder "Bittwoche".
Es hatte eine feste Ordnung, zu welcher Kirche man an den Bitttagen ging. Jede Pfarrei fühlte sich einigen Kirchen besonders verbunden, die in den Tagen vor Christi Himmelfahrt seit Generationen aufgesucht wurden. Viele Pfarreien pilgerten auch zu einer weit entfernten Wallfahrtskirche. Die Bittgänger waren mit Hin- und Rückweg oft viele Stunden auf den Füßen. Während des ganzen Weges wurde der Rosenkranz gebetet, und immer wieder wurden dabei die Bitten eingefügt: "Dass du die Früchte der Erde geben und erhalten wolltest, wir bitten dich, o Herr!" und: "Vor Blitz und Ungewitter verschone uns, o Herr!". Deshalb sagte man zu diesen Bittgängen auch "Schauerprozessionen". Sobald der Zug der Beter sichtbar war, wurden zum Empfang alle Glocken geläutet. Mit Kreuz und Fahnen zogen die Bittgänger schließlich in das Gotteshaus ein, wo das Bittamt gefeiert wurde. Am Ende des Gottesdienstes erteilte der Pfarrer mit dem "Wetterkreuz" den Wettersegen, um von der Ernte alles Schädliche, wie lange Nässe und Dürre, vor allem aber Blitz und Unwetter abzuhalten.
Nach gutem Brauch gehörte zu einem richtigen Bittgang auch eine Einkehr in einem Gasthaus, wo man sich bei Bier und "Kreuzwurst" für den Heimweg stärkte.
Neben den großen Bittgängen zu einer Nachbar- oder weiter entfernten Wallfahrtskirche wurden wieder kleinere Flurprozessionen abgehalten. Dabei ging man mit vorangetragenem Kreuz lediglich um das Dorf, an einer Feldkapelle wurde angehalten und der Wettersegen gespendet. Nicht unwichtig war es dabei für manchen Bauern, dass die Flurprozession an seinen Feldern vorbeikam, denn dadurch sah er sich vor den Gefahren des Wetters verschont und seine Ernte gesichert.
In der Bittwoche gibt es in Moosburg heute noch täglich Bittgänge. Einer davon geht von Moosburg nach Rudlfing. Für diesen Bittgang wurde 1895 eigens eine Bittgangsfahne angefertigt, die (bei schönem Wetter) heute noch mit Stolz mitgetragen wird.
Das Gnadenbild in der Rudlfinger Kirche ist von 1480. Es ist davon auszugehen, dass seit dieser Zeit Bittgänge zu dieser Wallfahrtskirche führen. Eine beachtenswerte Wallfahrt von Freising nach Rudlfing ist im Jahre 1588 belegt. Dieser Bittgang kam wegen dauerhaft schlechtem Wetter und der Sorge um die christliche/spanische Flotte, die in einer Seeschlacht mit der moslemischen Flotte in großer Gefahr schwebte, zustande.
40 Tage nach Ostern wird Christi Himmelfahrt, die Aufnahme Jesu in den Himmel und somit seine "Thronbesteigung" an der Seite Gottes, gefeiert.
Bis in das 4. Jahrhundert hinein wurde Christi Himmelfahrt an Pfingsten quasi mitgefeiert. Ab dem Jahr 370 ist Christi Himmelfahrt dann als eigenständiges Fest historisch belegbar. Zu diesem Zeitpunkt entwickelten sich auch der Brauch der "Himmelfahrtsprozessionen". Regelmäßig begangen wurde Christi Himmelfahrt dann etwa ab dem Jahr 400. Den "historischen" Hintergrund liefert die Bibel.
"Am dritten Tage auferstanden von den Toten und aufgefahren in den Himmel..."
In vielen Kirchen aus der Barockzeit kann man oben in der Mitte des Kirchengewölbes eine runde Öffnung entdecken, die im Volksmund "Heilig-Geist-Loch" heißt. Am Christi-Himmelfahrtstag wurde früher, genau darunter, auf einen Tisch eine Figur des auferstandenen Christus mit der Osterfahne gestellt. Während der Nachmittagsandacht wurde sie unter dem Jubelklang der Orgel mit einem Strick in die Höhe gezogen. So konnten die Gläubigen anschaulich die Himmelfahrt Christi erleben. Mancherorts war es Sitte, dass nach dem Aufziehen der Christusfigur ein Regen von Blumen, Heiligenbildchen und sogar Backwerk herniederprasselte. Auf die Bilder und das Gebäck stürzten sich die Kinder, die Blumen wurden in Haus, Stall und Scheune als Schutz gegen Blitzgefahr verteilt. Wie nahe christlicher Glaube und Aberglaube oft beisammen waren, zeigt auch der einstige Brauch, beim Aufziehen der Christusfigur genau darauf zu achten, in welche Richtung sie sich wandte. Denn von dort, wohin sie sich beim Hinaufschweben zuletzt drehte, sollten im Sommer die Gewitter kommen. Vor einem Gewitter am "Auffahrtstag" dagegen hatte man keine Angst, weil es den Früchten Segen bringen sollte. In vielen Häusern kam an Christi Himmelfahrt mittags nur "fliegendes" Fleisch auf den Tisch, also Hühner, Gänse und vor allem Tauben.
Die Trachtenvereine des Isargaus gehen traditionell jedes Jahr am Auffahrtstag in einer Trachtenwallfahrt von Fraunberg zur Gnadenmutter von Maria Thalheim. In der wunderschönen Rokoko-Wallfahrtskirche wird ein festliches Hochamt gefeiert und nach einer Stärkung beim Wirt wird wieder nach Fraunberg zurückgebetet.
Die Legende um diese Gnadenmutter von Maria Thalheim besagt, dass die Gläubigen in früheren Zeiten ein Marienbild unter einem Hollerstrauch verehrten. Dann erbauten sie auf einem Hügel in der Nähe von Thalheim eine Kapelle zu Ehren Mariens. Das Marienbild wurde in feierlicher Prozession in die neue Kapelle gebracht, doch über Nacht war es wieder an seiner ursprünglichen Stelle in der Hollerstaude zurückgekehrt. Nachdem sich diese wundersame Erscheinung mehrmals wiederholt hatte, deutete man dieses als Zeichen, dass die Gottesmutter an ihrem ursprünglichen Platz bleiben wollte und erbaute die Wallfahrtskirche beim Hollerbusch. Dieser Holunder an der Nordseite der Kirche ist bis heute eine Besonderheit. Er trägt keine sichtbaren Blüten, sondern nur grüne Früchte.
Seit dem Mittelalter gehörten zum Brauchtum des Himmelfahrtstages Flurumzüge. Aus dieser Tradition entstanden im 19. Jahrhundert "Herrenpartien". Die Männer zogen auf Pferdewagen um die Felder.
Wie auch der Muttertag, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Amerika der Ehrentag für den Vater populär. 1974 wurde dort dieser Tag auf den zweiten Sonntag im Juni gelegt. In Deutschland bürgerte sich als Vatertag der Himmelfahrtstag ein, ohne zum offiziellen Feiertag ernannt worden zu sein. Die Ausflüge mit Alkoholgenuss werden nun Männerpartien genannt, womit der Vatertag als Männertag für Väter und Nichtväter offen ist. Der ursprüngliche Gedanke aus Amerika, dass Väter an ihre Pflichten erinnert werden und die Verbindungen zwischen Vätern und Kindern gefestig werden sollen, ist damit vollkommen verschwunden...